Die Zeit des Haltbarmachens von heimischen Obst- und Gemüse-Sorten ist längst angebrochen.
Neben einkochen, trocknen, einlegen und einfrieren ist das Fermentieren eine uralte Methode, die viele gerade wieder neu entdecken. Durch Milchsäuregärung entsteht ein lebendiges Milieu, in dem ungesunde Mikroorganismen nicht überleben können. Auf diese Weise haltbar gemachtes rohes Gemüse verändert seine Konsistenz, wird säuerlich, behält seine gesunden Vitalstoffe und bekommt sogar neue Vitalstoffe durch die Arbeit der Milchsäurebakterien dazu. Fermentiertes Gemüse ist somit ein wertvoller Immunbooster für die kommende Jahreszeit, um von schweren Erkältungskrankheiten verschont zu bleiben. Am besten nascht man es dazu mehrmals pro Woche roh. Kleine Mengen reichen schon.
Eins der bekanntesten fermentierte Gemüsesorten dürfte bei uns das aus Weißkohl hergestellte Sauerkraut sein.
Jetzt ist die beste Zeit dafür, denn Sauerkraut braucht ein wenig länger Zeit für seine Reifung. Mir schmeckt es erst, wenn es wenigstens 2 Wochen bei Zimmertemperatur und 2 weiter Wochen bei etwas kühleren Temperaturen gereift ist.
Aber zugegeben: farblich macht Sauerkraut auf dem Teller wirklich nicht viel her!
Das lässt sich leicht ändern! Mit einer Knolle rote Bete – ebenfalls ein heimisches Superfood – erzielst du ein wunderschönes pinkfarbenes Sauerkraut!
Du magst keine rote Bete? Dann ist dieses Rezept perfekt! Denn im pinken Sauerkraut schmeckst du sie gar nicht und profitierst dennoch von ihren wertvollen Inhaltsstoffen.
Farbenfrohes Sauerkraut
Zutaten
- 1 Weißkohl roh
- 1 Knolle rote Bete roh
- Salz naturbelassen (z.B. Meersalz, Steinsalz, Himalaya-Salz)
- einige Lorbeerblätter
- 5-10 Wacholderbeeren
- Kümmelkörner nach Belieben
Die Gläser, Deckel und Gewichte mit klarem Wasser heiß abwaschen und abtropfen lassen.
Die Schüssel wiegen und das Gewicht notieren.
Den Weißkohl von evtl. unschönen äußeren Blättern befreien und waschen.
2-3 große Weißkohlblätter beiseite legen.
Den Weißkohl vierteln, den Strunk entfernen, fein hobeln und in die Schüssel geben.
Die rote Bete dünn schälen, waschen, grob raspeln und ebenfalls in die Schüssel geben.
Die Schüssel mit dem Gemüse wiegen, das Gewicht der Schüssel abziehen und 2 % des Gemüsegewichts berechnen. Dieses entspricht der benötigten Menge Salz.
Das Salz, die Wacholderbeeren und Kümmelkörner zufügen und alles zunächst locker vermengen.
Dann das Gemüse unter immer stärker werdendem Druck ca. 10 min kneten bis reichlich Flüssigkeit ausgetreten ist.
Das Gemüse portionsweise in die sauberen Gläser füllen. Dabei nach jeder Portion mit dem Stampfer das Gemüse zusammenquetschen, so dass Flüssigkeit über dem Gemüse steht.
Die Gläser auf diese Weise bis etwa 3 cm unter dem Rand füllen (kleinere Gläser sollten entsprechend höher gefüllt werden).
Jeweils 1-2 Lorbeerblätter am Glasrand in das Gemüse schieben, ohne es dabei aufzulockern.
Mit den beiseite gelegten Kohlblättern das Gemüse abdecken; evtl. musst du diese zurechtschneiden.
Alles unter die Lake drücken.
Die Glasränder ggf. mit Küchenkrepp reinigen. Oberhalb der Lake darf sich kein organisches Material befinden.
Beschwerung auflegen und die Gläser verschließen.
Die Gläser an einem vor Sonneneinstrahlung geschützten Ort bei Zimmertemperatur 2 Wochen stehen lassen. Dann in einen kühleren Raum oder in die obersten Etage des Kühlschranks (max. 12 °C) umsiedeln und mindestens 2 weitere Wochen stehen lassen.
Das Sauerkraut kosten. Ist es sauer genug, kann es im Kühlschrank bei niedrigeren Temperaturen gelagert werden. Es kann aber auch an einem kühlen Ort weiterreifen. Ab einem gewissen Säuregrad, wird es nicht mehr saurer. So kann es dann z.B. im Keller oder an einem anderen kühlen Ort lange aufbewahrt werden (aber natürlich ist es zum Essen und nicht nur zum Angucken da :))
Ich wünsche dir viel Spaß beim Herstellen, Beobachten und Vernaschen des farbenfrohen Sauerkrauts!
0 Kommentare