In meinen Gesprächen mit Menschen, die gewillt sind, gesundheitsbewusst zu leben, ist das Thema Brot oft ein Knackpunkt.
In unserem Kulturkreis gehört Brot einfach mit dazu. Es gibt durchaus Menschen, die sich vorstellen können, ohne Brot zu leben und das auch tun, aber die meisten können das nicht.
Brot hat ja auch praktische Aspekte:

  • Am gemeinsamen Esstisch kann es sich jeder belegen, wie er will.
  • Belegte Brote können sehr gut mit zur Arbeit, zur Schule, auf Reisen etc. mitgenommen werden.
  • Hunger, aber keine Lust zu kochen? Ein schnell belegtes Brot schafft Abhilfe.
  • Zu Salat und Suppe gibt uns Brot oft erst das Gefühl, etwas “Richtiges” gegessen zu haben
  • Brot gibt es inzwischen in vielen Geschmacksrichtungen und Varianten – für jeden Geschmack und jede Vorliebe und (Un-)Verträglichkeit gibt es das passende Brot(-rezept)

Warum sich Brotbacken lohnt

Es gab Zeiten, da war Brot ein richtig gesundes Lebensmittel, denn Getreide enthält sehr viele Vitalstoffe – allen voran die Vitamine der B-Gruppe, die u.a. für die Verstoffwechslung von Kohlehydraten benötigt werden
Sauerteigbrote mit langer Teigreifung sind sogar randvoll mit Vitamin B12, welches bei jeder Gärung entsteht. Das saure Milieu macht die Vitamine sogar noch hitzestabil, so dass die meisten Vitamine auch den Backprozess überleben.

Die Tatsache, dass Brot in unserem Kulturkreis eines der am häufigsten konsumierten Lebensmittel ist und somit inzwischen in Massen produziert wird, gepaart mit der Tatsache, dass wir ein gewisses Anspruchsdenken auf eine große Auswahl an tagesfrischen Broten auch kurz vor Schließung der Geschäfte haben sowie die sich zugespitzte Geiz-ist-geil-Mentalität, der Einzug der Brote in die Supermärkte, aber auch niedrige Löhne, Renten und Sozialleistungen, haben dazu geführt, dass die meisten Brote nichts weiter als ein wertloser Füllstoff sind, der zwar durch seine leeren Kohlenhydrate viele B-Vitamine verbraucht, aber keine Nährstoffe mehr liefert.
Die meisten Brote bestehen aus abgelagerten Auszugsmehlen, die frei von den wertvollen Randschichten und Keimen des Getreides sind. Hinzu kommen synthetisch hergestellte Backtriebmittel, Farbstoffe, Aromen, Feuchthaltemittel, “Glanzgeber”, “Knusprigmacher” u.ä. Helferlein, die nicht einmal deklariert werden müssen.
Den traditionellen Bäckern blieb in der Vergangenheit oft nichts weiter übrig, als auch zu diesen billigen Zutaten zu greifen, um mit den Preisen halbwegs mithalten zu können – wenn sie nicht sogar schon ihr Geschäft aufgegeben haben.

Viele Bio-Bäckereien backen wieder traditionell, aber auch hier wird sich hin und wieder vermeintlich natürlicher Hilfsstoffe bedient. Zumindest aber sind die meisten Bio-Bäckereien sehr transparent und verraten einem die Inhaltsstoffe, wenn man fragt.
Gutes Bio-Brot hat allerdings seinen wohlverdienten Preis!

Selberbacken lohnt sich also, wenn man Brot nicht nur als Füllstoff, sondern vorwiegend als schmackhaftes Lebensmittel essen möchte.

Ein wichtiger Faktor: die Zeit

Die meisten guten Brote brauchen jedoch viel Zeit! Es gibt auch schnelle Hefeteig-Rezepte, aber schon die Backzeiten und die Zeiten zum Abkühlen sind eben Zeit!
Und diese ist bei vielen knapp.

Die Lösung: Brot auf Vorrat backen!
Vor 70 Jahren gaben sich die Menschen damit zufrieden, wenn das Brot am 10. Tag nach dem Backen nicht nur trocken, sondern auch hart war. Sie aßen es trotzdem. Die Begleitumstände des Wohlstands haben dazu geführt, dass wir den Geschmack von altbackenem Brot nicht mehr mögen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Die Lösung für dieses Problem wiederum: wecke dein Brot einfach ein!

Brot einwecken – so geht’s:


Du benötigst hitzebeständige und verschließbare Gläser, deren Öffnung auf keinen Fall kleiner sein darf als der Rest des Glases.
Ich empfehle an dieser Stelle Weck-Gläser mit Gummidichtung, Glasdeckel und Verschlussklemmen, welche nach oben hin breiter werden.

Suche dir ein Brotrezept deiner Wahl aus (z.B. hier →) und bereite den Teig entsprechend zu.
Bevor der Teig ein letztes Mal Ruhe zum Aufgehen bekommt, pinselst du von den Gläsern innen die Böden sowie 1/3 bis die Hälfte der Wände mit einem kaltgepressten Bratöl ein. Vorsichtshalber werden auch die Deckel mit eingeölt.

Brot im Glas

Hier war es schon ein wenig zu viel Teig

Der Teig wird nun in die Gläser gefüllt:
Bei Hefeteigen nur ca. 1/3 des Glases, bei Sauerteigen etwa bis zur Hälfte. Lieber etwas zu wenig als zu viel.
Du kannst an dieser Stelle auch Sonnenblumenkerne o.ä. aufstreuen. Ansonsten gib einfach etwas Vollkornmehl auf die Teigoberfläche.
Sorge dafür, dass der Glasrand immer sauber ist!

Deckel drauf und so lange gehen lassen, wie es die letzte Ruhephase des Rezeptes vorsieht.
Wirf ab und zu einen Blick auf die Gläser, damit der Teig nicht zu hoch wird und überquillt.

Heize den Backofen gegen Ende der Gehzeit auf 250 °C vor.

Nach Ende der Gehzeit, spätestens aber, wenn der Teig 2 cm unter dem Deckel angekommen ist, nimm noch einmal kurz den Deckel ab, um die Teigoberfläche kurz mit Wasser zu besprühen. Verschließe die Gläser (ohne Gummi!!!) mit 2 Klemmen und stelle sie in den Ofen.

Regele die Temperatur nach 10 min auf 175 °C und lasse das Brot 40 – 50 min weiterbacken (Hefebrote eher 40 min, Sauerteigbrote eher 50 min).

Brot im GlasNimm die Brote mit dicken Backhandschuhen aus dem Ofen heraus und lasse den Backofen auf 120 – max. 130 °C abkühlen.

Während dessen nimm die Deckel von den Broten ab, lasse sie abkühlen und wasche sie noch einmal gründlich mit Spülmittel ab. Achte darauf, dass sich auch an den Außenkanten, wo später der Gummi sitzt, keine Brotreste befinden.
Inspiziere auch den Glasrand. An den Deckeln und den oberen Glasrändern darf sich absolut kein Brotkrümel befinden. Wische am besten einfach noch mal mit einem feuchten Stück Küchenpapier über.

Lege die Deckel sowie die Gummidichtungen für 10 min in heißes Wasser.

Lege dann die Gummidichtungen in die Deckel ein, verschließe die Gläser und klemme die Deckel mit jeweils 2 Klemmen fest.

Fülle die Fettpfanne deines Backofens oder eine Auflaufform ca. 3-4 cm mit Wasser und stelle die Gläser dort hinein.

Prüfe, ob die Backofentemperatur 130 °C nicht überschreitet (sonst schmelzen die Gummidichtungen) und schiebe das Ganze für 30 min in den Backofen.

Nun kannst du die Gläser herausholen und auf dem Kopf stehend abkühlen lassen.
Das Kondenswasser, was ich im Glas bildet, zieht irgendwann in das Brot ein.

Nach Möglichkeit beschrifte die Gläser mit der Brotsorte sowie mit dem Monat und dem Jahr der Herstellung.
Das Brot ist mindestens 12 Monate haltbar.

Brot im Glas


Kleiner Tipp: 
Mit einer kleinen Schleife aufgehübscht, sind die Brote auch ein originelles Geschenk!

Viel Freude beim Backen!

Signatur


Quellenangaben: 
https://www.youtube.com/watch?v=bjyaEoQCKwQ
https://www.youtube.com/watch?v=jrBzl8_2j6Y

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