Rohkost als Trend
Es gibt viele moderne Clean-Eating-Kochbuch-Autoren und etliche Internetseiten, die mit herrlichen Bildern und Rezepten von noch herrlicheren Rohkost-Spezialitäten locken.
Zu besonderen Anlässen nehme ich mir gerne auch die Zeit und rolle Sprossen und gestiftetes Gemüse in Reispapier ein, wozu ich dann 5 verschiedene Dips – natürlich auch selbst gemacht – serviere.
Oder ich mache aus Zucchini mit dem Spiralschneider Rohkost-Spaghetti, die natürlich nur mit einer gut abgeschmeckten Rohkost-Tomatensauce und selbstgemachtem Pesto schmecken.
Dieses Rohkostgericht geht zwar zunächst schnell, aber der Abwasch …
Rohkost sollte allerdings täglich auf dem Speiseplan stehen.
Und sicher gibt es die Menschen, die täglich aufs Neue Freude daran haben, “exotische” Zutaten einzukaufen, viel Zeit in das Zubereiten von Salaten und die sich anschließenden Reinigungsarbeiten zu investieren.
Ich gehöre zu dieser Spezies nicht!
Weniger ist mehr
Deshalb blicke ich gerne in die “alten” Vollwert-Kochbücher. Optisch selten ansprechend – manchmal noch nicht mal mit Bildern – finde ich den Inhalt einfach sensationell minimalistisch – also auf das Nötigste begrenzt: einfache und zugleich hochwertige Zutaten und guter Geschmack!
Dr. Max Otto Bruker hat mir mit seinen einfachen Salatzubereitungen, die er immer wieder in einigen seiner Bücher aus der Reihe “Aus der Sprechstunde” (EMU-Verlag) aufführte, vor vielen Jahren den Weg zu schmackhafter Rohkost geebnet, als ich nicht wusste, wie ich ohne Fix- und Fertig-Produkte einen Salat zubereiten sollte.
Heute fiel mir einer dieser “alten Schinken” wieder in die Hände. Und trotz unzähliger Bücher, Zeitschriften und Internet-Seiten mit Rohkost-Rezepten, die ich in den Jahren darauf gelesen habe, habe ich festgestellt, dass es immer noch diese einfachen Rezepte sind, die ich täglich im Alltag zubereite.
Diese möchte ich heute mit dir teilen!
Die Kombi macht’s
So wie Dr. Bruker auch, unterteile ich im Folgenden die Gemüse-Rohkost danach, ob sie unter oder über der Erde gewachsen ist.
Die verschiedenen Pflanzenteile enthalten verschiedene Nährstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen. So enthalten grüne Pflanzenteile z.B. viel Chlorophyll, was u.a. für eine gesunde Blutbildung unerlässlich ist (mehr dazu im Beitrag “Die Macht der grünen Blätter”). Kohlsorten und einige Wurzelgemüse (Radieschen, Rettich) enthalten u.a. Senföle, denen eine antiparasitäre und immunstärkende Wirkung zugeschrieben wird. Dasselbe gilt für Zwiebelgewächse. usw.
Wir müssen die einzelnen Nährstoffe nicht alle kennen, sondern uns nur abwechslungsreich ernähren.Â
Deshalb hat sich folgende Faustregel nach dem Ernährungspionier Max. O. Bircher-Benner bewährt:
Kombiniere in einer Salatmahlzeit möglichst 2 Pflanzenteile, die über der Erde gewachsen sind, mit 2 Pflanzenteilen, die unter der Erde gewachsen sind!
Wichtige Hinweise zur Zubereitung von Frischkost-Speisen
Schäle – bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. Schwarzwurzeln und einige Kürbissorten – weder Früchte noch Wurzelgemüse! Eventuelle Schadstoffe sitzen nicht nur in der Schale, sondern in der ganzen Pflanze, während sich die meisten Vitalstoffe jedoch direkt unter der Schale befinden. Spritzmittel, die als Schutz vor Verderb während des Transports aufgebracht werden, sind mit warmem Wasser abspülbar. Mit der Verwendung von Bio-Obst und -Gemüse mininmierst du die Aufnahme von Schadstoffen.
Als Öl nimm bitte immer kaltgepresstes Pflanzenöl! Billiges Öl ist raffiniert, wertlos und eine Belastung für den Stoffwechsel! Wechsel die Öle immer mal oder verwende gleich 2 oder mehr Öle in einer Mahlzeit.
Wenn von süßer Sahne die Rede ist, nimm bitte frische Schlagsahne aus dem Kühlregal und möglichst in Bio-Qualität.Â
Vermeide raffiniertes Salz, und verwende naturbelassenes Salz, wie Meersalz, Steinsalz oder Himalaya-Salz.
Kräuter sollten möglichst frisch verwendet werden. Sind keine frischen Kräuter zur Hand, gehen notfalls auch Tiefkühlkräuter. Werden getrocknete Kräuter verwendet, sollten diese von hoher Qualität sein.
Ich empfehle ebenfalls, immer Sprossen oder Mikrogrün als Topping auf den Salat zu streuen.
Frischkost – über der Erde gewachsenÂ
Blattsalat | etwas zerschnitten, mit Sahne, Öl, Zitrone und grünen Kräutern |
Blumenkohl | fein gerieben mit Nüssen, Kokosflocken und süßer Sahne |
Gurken | mit der Schale in feine Scheiben gehobelt oder grob geraspelt, mit saurer Sahne, Öl, Dill, Petersilie, Schnittlauch; auch mit Tomatenscheiben |
Kohlrabi | grob oder fein geraspelt oder in feine Scheiben gehobelt, mit Öl, grüner Petersilie und Zwiebeln oder mit süßer Sahne und gemahlenen/gehackten Nüssen |
Kürbis | Mit roter Bete, gerieben, mit Äpfeln, Nüssen, saurer Sahne und Öl |
Rotkohl | fein geschnitten, mit Öl, Zitrone, Äpfeln |
Sauerkraut | pur, oder mit etwas Öl, feingeschnittenen Zwiebeln, geriebenen Meerrettich |
Spinat | in feine Streifen geschnitten, mit Öl, Zitrone und Zwiebeln |
Tomaten | in Scheiben mit Öl und Zwiebeln oder Schnittlauch oder Basilikum |
Weißkohl | fein gewiegt, mit Öl, Zitrone, Schnittlauch |
Obstsalat | Obst der Jahreszeit und Südfrüchte, mit gehackten Nüssen und geschlagener Sahne |
Frischkost – unter der Erde gewachsen
Möhren | entweder zusammen mit Äpfeln gerieben, gemahlenen Nüssen, Zitronensaft und etwas Öl, oder als Salat grob geraspelt oder fein gehobelt, mit feingeschnittener Zwiebel, Öl, Zitrone, Schnittlauch und Petersilie |
Pastinaken | fein gerieben, mit Zitrone, süßer Sahne, gehackten oder gemahlenen Nüssen oder als Salat wie Möhren |
Rettich und Radieschen | in feine Scheiben geschnitten, mit etwas naturbelassenem Salz und grüner Petersilie, Schnittlauch und/oder Dill |
Rote Bete | mit Äpfeln fein gerieben, Zitrone, saurer Sahne und Nüssen |
Schwarzwurzeln | fein gerieben mit süßer Sahne und Kokosflocken |
Sellerie | fein gerieben, mit Äpfeln, Nüssen, süßer Sahne |
Steckrüben | fein gerieben, mit Sahne, Zitrone, Öl, Petersilie |
Topinambur | fein oder grob geraspelt, mit etwas Öl und Nüssen |
Bitte trage deine Fragen oder Anregungen zu diesem Thema unten in das Kommentarfeld ein.
Ich wünsche dir gutes Gelingen und guten Appetit!


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Quellenangaben:
Dr. med. M. O. Bruker “Leber-, Galle-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen”
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