Es gibt Menschen, den fällt es leichter von alten Gewohnheiten loszulassen; andere wiederum tun sich schwerer damit und haben dabei mehr mit körperlichen und psychischen Unpässlichkeiten zu tun.
Hier ist es ratsam, die Ernährungsumstellung stufenweise und mit Hintergrundwissen anzugehen.
1. Meide Kaffee und Alkohol
Kaffee und Alkohol (auch Nikotin) stimulieren die Bauchspeicheldrüse, Insulin zu produzieren. Dadurch kommt es zu hormonell bedingten Heißhunger-Attacken, die die Umstellung auf eine vitalstoffreiche Ernährung erschweren.
Verzichte deshalb 6-8 Wochen auf diese Stimulanzien.
2. Meide Fabrikzucker
Fabrikzucker macht viele Vollkornprodukte unverträglich. Viele Menschen meinen, sie vertrügen z.B. kein Vollkornbrot. Dabei ist es in den meisten Fällen die Kombination aus raffinierten Kohlehydraten, insbesondere den Fabrikzucker-Arten, und den Vollkornprodukten, die nicht vertragen wird.
Achtung: Fabrikzucker hat viele Namen! Vermeide auch Maltose, Maltodextrin, Traubenzucker, Fruchtzucker (naturbelassenes Obst und Gemüse ist selbstverständlich erlaubt!), Glucosesirup, Rohrohrzucker, Lactose, Ahornsirup, Reissirup, Ursüße, Rapadura, Isomaltose, …
Bedenke: in deinem Darm sitzen unzählige Darmbakterien, die an das Milieu, wie es jetzt ist, angepasst sind und überleben wollen. Diejenigen, die sich besonders gerne von Fabrikzucker ernährt haben, werden ganz laut schreien und nach ihrer Nahrung verlangen! Es ist normal, dass du einige Tage Heißhunger verspürst. Hinzu kommt noch die Gewohnheit, zu bestimmten Zeiten z.B. ein Stück Kuchen zu essen.
Bleibe konsequent! Es sind nur ein paar Tage! Dann lässt der Heißhunger nach, weil die Darmbakterien, die den Fabrikzucker verlangen absterben und neuen Bakterien, die sich über gesunde Sachen freuen, Platz machen.
Im Notfall greife zu Obst oder z.B. ungesüßtem Naturjoghurt mit Früchten. Bitte verzichte auch auf Trockenfrüchte, wie z.B. Rosinen. Sie vertragen sich ebenfalls nicht mit Vollkornprodukten.
Süße deine Speisen mit kalt geschleudertem Honig – falls notwendig!
Solltest du einen empfindsamen Darm haben und schon früher auf Nahrungsveränderungen oder bestimmte Nahrungsmittel mit Beschwerden reagiert haben, lasse mindestens 2 Wochen verstreichen, in denen du konsequent auf Fabrikzucker verzichtest, bevor du es mit Vollkornprodukten probierst.
Alle anderen Stufen, kannst du zügiger erklimmen!
3. Verzichte auf (fertige) Säfte
Vor allem viele Supermarkt-Säfte bestehen aus Fruchtsaft-Konzentrat, Wasser und Glucose-Sirup, also einem Gemisch aus Fabrikzucker und Wasser.
Aber auch hochpreisige Säfte aus dem Reformhaus oder Naturkostladen sind ungünstig.
Säfte sind ja nur ein Teil einer bzw. vieler Früchte! Es fehlen hier viele Begleitstoffe, die dabei helfen, den Fruchtzucker zu verarbeiten. Säfte werden bei der Herstellung außerdem erhitzt, um sie haltbar zu machen, wodurch sämtliche Enzyme und viele Vitamine verloren gehen.
Hinzu kommt, dass wir Säfte oft viel zu schnell trinken. Flüssigkeiten gelangen im Gegensatz zu festen oder breiigen Nahrungsmitteln direkt in den Darm. Die Bauchspeicheldrüse muss direkt sehr viel Insulin produzieren, um den Fruchtzucker in Energie umzuwandeln. Die Folge ist wiederum Heißhunger auf etwas Süßes, weil die Bauchspeicheldrüse bei dieser Fruchtzuckerschwemme vorsichtshalber zu viel Insulin losschickt und der Blutzucker kurz nach dem Saft-Genuss stark absinkt.
Bedenke, dass z.B. in einem Glas Orangensaft ca. 3-4 Orangen stecken. Wie lange würdest du brauchen, um diese zu schälen und zu essen?
4. Iss viel Frischkost/Rohkost
… und bald wirst du keinen Heißhunger mehr haben, weil sich deine Vitalstoff-Speicher füllen, dein Darm entgiftet und deine Darmflora sich umstellt.
Unter Frischkost sind alle naturbelassenen Obst- und Gemüsesorte sowie rohe Pilze, Nüsse, Samen und Keimlinge zu verstehen.
Deine Ernährung sollte zu mindestens 1/3 aus Frischkost bestehen. Dieser Anteil sollte höher sein, wenn du bereits an einer Krankheit oder an Übergewicht leidest.
Du erreichst diese Frischkost-Menge z.B., wenn du jede Mahlzeit mit Frischkost beginnst.
Damit es besonders lecker ist, richte dir die Frischkost als Salat mit einem leckeren Dressing an. Probiere auch mal Gemüse-Sorten, die du bis jetzt noch nie probiert hast und verwende so oft es geht Sprossen und Keimlinge!
Der Obst-Anteil sollte wiederum nur 1/3 des Frischkost-Anteils ausmachen, weil in den heutigen Obst-Züchtungen das Verhältnis zwischen Vitalstoffen und Fruchtzucker zu Ungunsten der Vitalstoffe ausfällt.
5. Ersetze Fabrikfette und raffinierte Öle durch naturbelassene Fette und Öle
Margarine ist ein so stark verarbeiteter Stoff, der allenfalls zum Schmieren von Scharnieren oder Fahrradketten verwendet werden sollte, aber nicht in die Ernährung gehört!
Alle billigen Öle, sind ebenfalls stark behandelt und besitzen von vielen wichtigen Vitalstoffen, nicht mal mehr Spuren.
→ Lies hierzu auch meine Beiträge zum Thema raffinierte Fette und über die Herstellung von Margarine und raffinierten Ölen.
Die Umstellung ist hier nicht so schwer: Margarine wird durch Butter ersetzt, billige Öle durch kaltgepresste Öle, die es im Reformhaus oder Naturkostladen in großer Auswahl gibt.
Kaltgepresste Öle enthalten noch alle fettlöslichen Substanzen, die auch für deinen Körper wichtig sind. Allerdings sind sie auch sehr hitzeempfindlich und verbrennen leicht beim Braten. Es gibt im Bio-Fachhandel aber spezielle Bratöle, die aus besonderen Sonnenblumen-Züchtungen hergestellt wurden, welche ein Öl mit einem höheren Rauchpunkt abgeben.
Nicht erschrecken: Butter und kaltgepresste Öle sind im Vergleich zu den Fetten, die du eventuell gewohnt bis, sehr hochpreisig. Dafür aber tatsächlich eine Wohltat für deinen Körper! Du kannst damit aber auch sehr sparsam umgehen, denn schon kleine Mengen enthalten viele wichtige fettlösliche Vitalstoffe in einer hohen Konzentration.
6. Ersetze minderwertige Gewürze und Basiszutaten durch hochwertige und naturbelassene Produkte
Es ist nicht notwendig, dass du deine Gewürze komplett entsorgst. Wenn du sie jedoch ohnehin neu kaufen musst, kaufe ab sofort hochwertige Bio-Gewürze. Der Geschmack rechtfertigt den Preis! Und er gibt Auskunft über die Qualität!
Dein billiges Kochsalz jedoch solltest du – wenn möglich – sofort durch ein naturbelassenes Salz ersetzen. Nimm z.B. Himalaya-Salz, Stein- oder Meersalz!
Billiges Kochsalz ist ein Laborprodukt. Es wirkt wie ein Medikament, belastet deine Nieren und versorgt deine Zellen mit einer ungünstigen Mineralstoffbilanz. Zusätze wie Fluor oder Jod belasten den Organismus ebenfalls und haben keinerlei Nutzen! Inzwischen haben die Schilddrüsenerkrankungen infolge eines Zuviels an Jod drastisch zugenommen! Auch Knochen- und Zahnprobleme sind seit der Fluoridierung von Speisesalz nicht weniger geworden.
Naturbelassene Salze bestehen aus wesentlich mehr Elementen als Natrium und Chlorid. Ein natürliches Verhältnis zwischen den einzelnen Mineralien und Spurenelementen ist auf jeden Fall gewinnbringender als ein im Labor produzierter Salzersatz!
Sobald du dich mehr mit der Anwendung von Gewürzen vertraut gemacht hast, wirst du ohnehin weniger Salz in deinen Speisen benötigen! Denn frische und getrocknete Kräuter sind sehr reich an Mineralien und Spurenelementen.
7. Streiche das Auszugsmehl aus deiner Ernährung – nimm Vollkornmehl
Dazu zählen natürlich alle Produkte daraus: Brot, Brötchen, Kuchen, Soßen, Kekse …
Du wirst an dieser Stelle nicht drum herum kommen, vieles selbst zu machen. Es gibt viele fertige Vollkornkekse, jedoch sind diese meistens mit Fabrikzucker gesüßt. Viele Bio-Bäckereien bieten Vollkornkuchen an – leider mit Fabrikzucker gesüßt!
Erkundige dich bei Bio-Bäckereien in deiner Gegend oder Bio-Bäckereien, die deinen Lieblings-Bio-Laden oder dein Lieblingsreformhaus beliefern, welche Brote und Brötchen zu 100 % aus Vollkornmehl bestehen und zuckerfrei sind und ob die Bäckereien das Mehl immer frisch mahlen. Das ist wichtig, da gemahlenes Getreide schnell an Vitalstoffen verliert und bald genauso wertlos ist wie Auszugsmehl.
Aus diesem Grunde solltest du jetzt an die Anschaffung einer Getreidemühle denken. Sie ist in meiner Küche das wichtigste Gerät und allemal ihr Geld wert gewesen.
Auch das Brotbacken ist gar nicht so schwer!
Wenn du Soßen andickst oder Pudding kochst, nimm in Zukunft frisch gemahlenes Mehl!
→ Mehr zu den Themen Auszugsmehl und Vollkornbrot findest du hier.
→ Hier findest du ein Rezept für ein schnelles Vollkornbrot.
8. Iss täglich Frischkornmüsli
Frischkornmüsli ist eine Vitalstoff-Bombe und sorgt dafür, dass du genügend Enzyme aufnimmst, die du für die gesunde Verwertung erhitzter Speisen benötigst.
Da die dabei verwendeten rohen Getreidekörner zusammen mit Fabrikzucker zu Unverträglichkeitsreaktionen führen können, ist es ratsam, dass zwischen der letzten Aufnahme von Fabrikzucker bis zum ersten Frischkornmüsli 2-3 Wochen vergangen sind.
Weitere Tipps:
- Nimm dir für jede Stufe ein paar Tage Zeit bevor du die nächste Stufe angehst. Der Kopf muss das Neue erst mal verarbeiten. Sicher wirst du noch einige Zeit Etiketten lesen, bevor du auswendig weißt, welche Produkte du meiden solltest.
- Iss möglichst ablenkungsfrei, ohne Smartphone und Fernseher vor den Augen und ohne dabei zu arbeiten. Die Reize haben Auswirkungen auf deine Verdauung. Sollte z.B. durch kleinere Kinder in der Familie das Essen für dich stressbehaftet sein, versuche, eine Zeit zu finden, in der du ungestört essen kannst.
- Jede Umstellung der Ernährung bringt Unruhe in den Verdauungstrakt. Auch bei Reisen in ferne Länder mit anderen Essgewohnheiten kommt es nicht selten zu Unpässlichkeiten. Hab Geduld und gib nicht auf! Es wird der Moment kommen, wo es dir mit der neuen vitalstoffreichen Ernährung richtig gut gehen wird und du mehr Lebensfreude und Tatendrang verspürst!
Bei einer konsequenten Durchführung erreichst du dieses Ziel innerhalb von 6-8 Wochen!
Für dein Vorhaben wünsche ich dir alles Gute!
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Quellenangaben:
Dr. M.O. Bruker “Unsere Nahrung – unser Schicksal”
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