Heißes Wasser?
Diese Frage mit ihren ungläubigen Blicken gehört für mich so ziemlich zum Alltag (ich habe mich daran gewöhnt), denn wenn ich unterwegs oder irgendwo eingeladen bin, antworte ich meistens auf die gastfreundlichen Fragen, ob ich einen Kaffee möchte, oder was ich denn trinken mag, mit den Worten: „Ich würde mich über ein Glas heißes Wasser freuen!“
Selbstverständlich hätte ich vor einigen Jahren noch genauso skeptisch reagiert, wenn mich jemand um ein Glas oder eine Tasse heißes Wasser gebeten hätte!
Kaltes Wasser – am besten eiskalt oder/und mit Sprudel – das ist für viele in unserem Kulturkreis ein geläufiges Getränk. Aber heißes Wasser?
Dabei weiß ich inzwischen, dass kaltes Wasser das Verdauungsfeuer zum Erlöschen bringt, somit den Stoffwechsel träge macht und nur zu Beginn, wenn wir das kalte Nass auf unserer Zunge spüren, erfrischend erscheint, alsbald aber dem Körper viel Energie abverlangt. Denn der muss es erst erwärmen, damit er es verarbeiten kann.
Das Trinken von heißem Wasser, was 10-15 min sprudelnd in einem offenen Topf geköchelt wurde, ist eine einfache Empfehlung aus dem Ayurveda. In Kulturkreisen, wo man sich keine teuren Medikamente leisten kann, sind die Menschen auf kostengünstige und einfache Heilmethoden angewiesen (allerdings ist Wasser nicht in jedem Land nur annähernd so billig wie bei uns!).
Und es wirkt! Sogar viel effektiver, sinnvoller und sanfter als Schulmedizin!
Die Wirkungsweise von heißem Wasser
- es erfrischt und vertreibt Müdigkeit
- es beruhigt das Gemüt und schenkt Befriedigung
- es wärmt die Mitte
- es stärkt die Verdauungsfunktionen
- es lässt die Haut strahlen und reguliert die Talgproduktion
- es unterstützt die Entschlackung
- es reduziert Ãœbergewicht
- es wird leicht vom Körper aufgenommen,
- es spendet Lebensenergie
Lässt du Wasser 10-15 min offen köcheln, verlieren sich einerseits flüchtige Schadstoffe, wie z.B. Chlorgase, andererseits wird dem Wasser durch die Wärme Energie zugeführt. Wasser speichert diese Energie und du kannst dir diese dann wiederum mit dem Wasser zuführen und zunutze machen!
Das heiße Wasser führt dem Körper Säfte zu, ohne die Verdauungskraft durch Abkühlung zu schwächen. Deshalb ist es als Durstlöscher zu jeder Jahreszeit sehr empfehlenswert!
Es dringt durch seine angereicherte feinstoffliche Qualität tiefer in die feinen Körperkanäle ein! Somit fördert es die Entwässerung.
Dadurch, und weil es die Verdauungsfunktionen und Fettverbrennung anregt, ist es u.a. ein gutes Heilmittel bei Ãœbergewicht.
Da es nur wenige Mineralien (bitte kein Mineralwasser verwenden!) und keine Zellgifte, wie z.B. Koffein enthält, ist es besonders schonend für die Nieren.
Heißes oder warmes Wasser in kleinen Schlucken zu den Mahlzeiten getrunken, fördert die Verdauung und entlastet den Stoffwechsel.
Während einer Fastenkur sollte heißes Wasser immer zur Verfügung stehen. Im Gegensatz zu kaltem oder zimmerwarmem Wasser entzieht es dem Körper keine Energie, sondern spendet ihm welche. Außerdem unterstützt es die Entgiftungsorgane Leber, Nieren, Haut und Darm besser als kaltes Wasser. Typische Fastenbeschwerden wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Frieren und Schwindel treten wesentlich seltener auf.
Ich lade dich dazu ein, die Wirkungsweise dieses Wundergetränks ein paar Wochen zu testen. Bereite dir dazu morgens eine Thermoskanne mit 1,5 l ayurvedischem Wasser zu und trinke ca. alle halbe Stunde eine halbe Tasse davon. Zu den Mahlzeiten gönne dir ebenfalls eine halbe bis eine ganze Tasse und trinke sie in kleinen Schlucken während der Mahlzeit.
Nach Möglichkeit verzichte während dieser Phase auf Kaffee, schwarzen Tee und Alkohol!
Es heißt immer, dass Trinken beim Essen ungünstig sei, da es die Verdauungssäfte verdünnt. In kleinen Schlucken jedoch, feuchtet es die Nahrung nur an, und außerdem liegt es an der Temperatur des Getränks, ob es die Verdauung behindert oder fördert!
Was für Wasser ist geeignet?
Gerade in Bezug auf Leitungswasser ist die Verunsicherung groß, und ich selbst gebe nichts auf die Behauptung unserer örtlichen Wasserbetriebe, dass das hiesige Leitungswasser von sehr hoher Qualität und äußerst rein sei.
Unabhängige Labore zeigen hier oft ganz andere Ergebnisse.
Wenn diese Labore jedoch gleichzeitig mit teuren Wasserfiltersystemen werben, werde ich ich wiederum auch skeptisch …
Hier muss jeder selbst herausfinden, womit er leben kann.
Ich selbst habe keine allzu große Angst, vom Leitungswasser vergiftet zu werden. Nach 10-minütigem Köcheln, sind zumindest die flüchtigen Schadstoffe aus dem Wasser entfernt.
Das Problem ist nämlich auch, dass derjenige, der solch eine Angst in sich trägt, sich stets auch mit seinen Gedanken vergiftet, wenn er in die Gelegenheit kommt, ungefiltertes Leitungswasser trinken zu müssen! Für diese Persönlichkeiten empfehle ich dann doch gefiltertes Wasser!
Des weiteren kommt auch – falls vorhanden – Brunnen- oder Quellwasser, oder aufbereitetes Regenwasser in Frage.
Mineralwasser und kohlensäurehaltiges Wasser sollte auf jeden Fall nicht verwendet werden, da es die Nieren strapaziert und die Magenwände reizt.
Zum Schluss zwei exklusive Tipps
- Bei meinem Wasserkocher habe ich festgestellt, dass die Abschalt-Automatik, die vor Überhitzung schützen soll, nicht funktioniert, wenn ich den Deckel offen lasse! Perfekt für ayurvedisches Wasser! Dafür stelle ich mir den Timer auf 15 min, damit ich das kochende Wasser nicht vergesse. Vielleicht funktioniert das auch bei deinem Wasserkocher?
- Sollte irgend jemand ungläubig gucken, wenn du ihn um ein Glas heißes Wasser bittest, dann korrigiere dich und frage, ob du ein Glas Tee ohne Teebeutel bekommen könntest. 😉
Wohl bekommt’s!
Quellen:
Barbara Temelie & Beatrice Trebuth „Das Fünf Elemente Kochbuch“
https://www.ayurveda-produkte.de/content/ayurveda-und-gesundheit/ayurveda-tipps/was-sie-uber-heisses-wasser-wissen-sollten/
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