
Die meisten kennen Spinat nur tiefgefroren, gekocht oder gedünstet? Frischer Spinat als Salat bietet sowohl optisch als auch geschmacklich ein ganz anderes Erlebnis.
“Lasst eure Nahrungsmittel eure Heil- und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein.” (Hippokrates, 460 – 370 v. Chr.)
Spinat macht stark …
Erinnerst du dich noch an die Zeit, als man den Eltern von blassen Kindern riet, dass sie ihre Kinder mit Spinat füttern sollten?
In der Tat hatte man festgestellt, dass Spinat eine positive Wirkung auf das Blut hat und die Bildung des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen fördert. Hämoglobin wiederum ist zuständig für den Sauerstoff-Transport ins Gewebe und in die Zellen. Lebensnotwendig sozusagen!
Da Hämoglobin ein eisenhaltiger Proteinkomplex ist, zur Bildung von Hämoglobin also auf jeden Fall Eisen notwendig ist, ging man lange davon aus, dass Spinat sehr eisenhaltig sei.
… Eisen alleine macht schlappe Beine
Da die Wissenschaftler glaubten – und es noch heute glauben – dass man dem Organismus einfach nur die isolierten Wirkstoffe in hohen Mengen zuführen muss, gab es bald Eisen-Pillen, -Säfte und -Ampullen in den Apotheken.
Man musste jedoch schon bald feststellen, dass die teilweise sehr hochdosierten Arzneimittel längst nicht den Erfolg brachten, den z.B. Spinat einst brachte.
Da Spinat – so wie alle pflanzlichen Lebensmittel – u.a. noch Vitamin C enthält riet man den Patienten jetzt, sie sollen die Eisen-Pillen zusammen mit einem Glas Orangensaft einnehmen oder mit einer Vitamin-C-Brausetablette.
Und es klappte: die Eisenaufnahme verbesserte sich, die Eisenspeicher von “blutarmen” Patienten füllten sich. Jedoch stand die Qualität des Blutes in keinem Verhältnis zur Quantität der teilweise recht hohen Eisenaufnahme durch Medikamente.
Forscher wissen schon lange, dass das Blutbild unter der regelmäßigen Einnahme von grünem Gemüse sich stärker verbessert, als unter der Einnahme von hochdosierten Eisenpräparaten, die übrigens auch unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen.
Diese Tatsache ist eines von vielen Beispielen, dass
- Mensch und Natur eine Symbiose sind und
- sich die Natur nicht so einfach im Labor nachbauen lässt.
Dein Blut verlangt nach Blattgrün
Der Grund dafür, warum Spinat und alle anderen genießbaren Grünpflanzen schnell und nachhaltig zu einer Blutverbesserung führen liegt darin, dass es zur Herstellung von Hämoglobin außer Eisen und Vitamin C weiterer Elemente bedarf. Diese wären: Kupfer, Calcium, Proteine, Vitamin K, A, B6, B12 und Folsäure.
Gut – diese könntest du ebenfalls – labortechnisch hergestellt – als pharmazeutische Präparate konsumieren.
Aber sie befinden sich alle in perfekter Dosierung in grünen Blatt- und Gemüsepflanzen sowie Gräsern. Die Natur hat die Konzentrationen aller wirksamen Bestandteile so für uns zusammengestellt, dass dein Körper daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen kann und am geringsten belastet wird. Das gilt übrigens nicht nur für Blattgemüse, sondern für alle naturbelassenen pflanzlichen Lebensmitteln.
Aber in Hinblick auf dein Blut gibt es noch etwas ganz Entscheidendes, was alle grünen Gemüsesorten, Blätter und Gräser außerdem beinhalten:
Das Chlorophyll!

Frische Kräuter sind das I-Tüpfelchen auf leckeren und gesunden Speisen.
Chlorophyll ist der grüne Farbstoff, den alle Pflanzen enthalten, die Photosynthese betreiben. Bei der Photosynthese wird Sonnenlicht in chemische Energie umgewandelt.
Mit der Aufnahme von Chlorophyll holst du dir praktisch Sonnenenergie in deinen Körper – vorausgesetzt, das Gemüse ist unter der Sonne gewachsen und gereift und nicht unter künstlichem Licht.
Jedoch gibt es noch eine wesentliche Ursache, warum chlorophyllreiche Nahrung dein Blutbild so positiv beeinflusst:
Chlorophyll ist dem Hämoglobin sehr ähnlich. Beide Stoffe unterscheiden sich nur in ihrem Zentralatom. Chlorophyll enthält in seiner chemischen Struktur an genau der Stelle Magnesium, wo Hämoglobin Eisen enthält. Ansonsten sind beide Substanzen nahezu identisch:

Bildquelle: Yikrazuul – Eigenes Werk, gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11081791
Erst durch die Anwesenheit von Chlorophyll kommt deine Hämoglobinproduktion richtig in Gang und wird die Blutbildung im Knochenmark stimuliert.
Täglich frisches Grün verzehren!

Salat aus grünem Blattgemüse sollte täglich auf dem Speiseplan stehen.
OK, vielleicht gehörst du zu denjenigen, die in der Kindheit mit Spinat-Gerichten gequält wurden und magst nun gar keinen Spinat?!
Das macht nichts! Spinat steht hier nur stellvertretend für sämtliche grüne Blattgemüse!
Kopfsalat, Romana, Mangold, Grünkohl, Feldsalat, Postelein, aber auch die Blätter von Kohlrabi, Möhren und Radieschen z.B. sind reich an Chlorophyll und all den wertvollen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Enzymen und vielen weiteren wertvollen Inhaltsstoffen, die teilweise noch gar nicht erforscht sind. Je satter das Grün, umso höher der Vitalstoffgehalt!
Da du die beste Ausbeute erzielst, wenn du diese Lebensmittel in unerhitzem Zustand genießt, rate ich dir, täglich einen Salat mit reichlich Blattgrün und frischen grünen Kräutern zu verzehren.
Auch aus frischem Spinat lassen sich übrigens leckere Salate zaubern!
“Grüne Smoothies“, also im Mixer hergestellte Dicksäfte aus frischem Obst und Blattgemüsen und/oder Gräsern, haben sich in jüngster Zeit bei vielen chronischen Krankheiten, die meistens auf einer unzureichenden Blutqualität basieren, bewährt.

Auch Brennnessel ist essbar und sogar sehr gesund!
Eine besonders wertvolle Chlorophyll- und Vitalstoffquelle sind übrigens Wildkräuter. Brennnessel hat z.B. einen 3x so hohen Chlorophyllgehalt wie Spinat. Weitere essbare Wildkräuter sind z.B. Sauerampfer, Löwenzahn, Taubnessel, Vogelmiere, Giersch u.v.m. Auch daraus lassen sich herrliche Salate und Smoothies zaubern.
Im Frühjahr, wenn sie zu sprießen beginnen, haben sie übrigens ihre größte Lebenskraft und beste Wirkung auf den Organismus.
Auch hier kannst du das perfekte Zusammenspiel mit der Natur erkennen: nach der winterlichen Fastenzeit (denn naturgemäß ist das Nahrungsangebot zwischen Januar und März am geringsten), die dem Organismus zum Entschlacken und Reinigen dient, wachsen in unseren Breitengraden zuerst die blutaufbauenden Pflanzen!
Hast du Fragen, Ergänzungen oder Anmerkungen zum Thema?
Ich freue mich über deinen Kommentar unter diesem Artikel!
Quellenangaben:
Dr. Joachim Mutter “Grün essen”*
Rosina Sonnenschmidt “Blut – flüssiges Bewusstsein”*
Victoria Boutenkow “Green for Life”*
4 Kommentare
Susanne Kaußen · 23. September 2017 um 21:23
Ein toller Blog. Sehr informativ. Macht sofort Lust auf Veränderung. Deine Seite werde ich mir merken. Hierher komme ich gerne zurück.
Herzliche Grüße
Susanne
Sabine Krink (Super Sabine) · 23. September 2017 um 21:15
Ich liebe alles Grünzeugs!!!!!!! Und das in allen Varianten – als Smoothie besonders gern. Danke für dein Wirken, mehr Grün in die Welt zu bringen – auch in unsere Ernährung.
Herzensgruß
Sabine
TierheilpraxisRheinau · 23. September 2017 um 20:46
Hallo Jenny, sehr interessanter Artikel. Ich selbst liebe Spinat schon seit meiner Kindheit und auch meine Kinder essen ihn sehr gerne (zumindest den mit dem Blubb 😉 ). Ich wusste zwar, dass der Spruch mit dem Eisen nicht stimmt, aber die genauen Inhaltsstoffe und Zusammenhänge waren mir jetzt auch nicht bekannt. Total interessant! Macht Lust auf mehr. Und Appetit auf knackige Bio-Produkte. DANKE! Ich hab mich gleich mal eingetragen und freue mich auf weitere interessante Infos von Dir.
Dagmar Charbonnier · 23. September 2017 um 19:29
Interessanter Artikel. Grüne Blätter haben es in sich. Deshalb lieben wir unseren grünen Smoothie, unseren Salat aus dem eigene Garten. Was ich noch nicht wusste, dass Chlorophyll so essentiell für die Blutbildung ist. Und statt chemisch hergestellte “Pflanzenpräparate” esse ich dann doch lieber das Original.
Grüße Dagmar