Frischkost – alles drin, was fit macht

Als Frischkost oder Rohkost werden die Lebensmittel bezeichnet, die naturbelassen sind oder durch eine sanfte mechanische oder physikalische Behandlung naturbelassener Lebensmittel gewonnen wurden. Dabei wird darauf geachtet, dass die Lebensmittel ausschließlich Temperaturen von unter 42 °C ausgesetzt werden.
Jenny

Jenny

Jenny ist unsere Fachfrau für Ernährung und Fasten und betrachtet die Welt durch eine ganzheitliche Linse. Für Jenny ist der Mensch nicht nur ein physisches Wesen, sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper, Geist und Umwelt. Als Ernährungsexpertin ist sie davon überzeugt, dass die Wahl dessen, was wir essen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Umwelt hat.

Überblick

Zurück zur Natur

Rohkost ist die natürliche Ernährungsform, die uns seit Anbeginn der Menschheit zur Verfügung steht. Über viele tausend Jahre hinweg hat die Menschheit ohne die Hilfe von pharmazeutischen Produkten und Krankenversicherungen existiert.
Mit der zunehmenden Verarbeitung und Entfremdung von Lebensmitteln von ihrer ursprünglichen Form stieg auch die Anzahl und Schwere von Krankheiten stetig an.
Heutzutage leben wir in einer Zeit, in der die Menschheit zwar ein hohes Alter erreicht, jedoch gleichzeitig von einer Vielzahl unheilbarer Krankheiten heimgesucht wird. Immer mehr Kinder werden in Reagenzgläsern gezeugt, während die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit besonders in den Industriestaaten immer mehr abnimmt. Immer häufiger stelle ich mir die Frage: “Leben die Menschen heutzutage wirklich länger? – oder sterben sie länger?”
Denn es scheint, als ob wir bald nicht mehr existieren würden, wenn die industrielle Herstellung von Nahrungsmitteln nicht von ebenso großen Fortschritten in der Medizin und Pharmazie begleitet werden würde.

Also stehen wir vor der Entscheidung:

Möchten wir weiterhin mit Fix- und Fertigprodukten, Fleisch- und Wurstwaren, Getränken, Milchprodukten, künstlich aufgeblasenem Brot, Kuchen, Süßigkeiten usw. unseren Bauch füllen und bei jeder Mahlzeit Pillen schlucken oder gar Spritzen setzen? Oder wollen wir ein Leben führen, das weitgehend unabhängig von der Medizin- und Pharma-Industrie ist, auch wenn das bedeutet, dass wir einige lieb gewonnene Gewohnheiten ändern müssten?
Es gibt eine wachsende Anzahl von Rohköstlern auf der ganzen Welt, insbesondere in den hoch entwickelten Ländern aller Kontinente.
Sie haben nicht übersehen, was auf der Erde mit der Menschheit geschieht, seit die Nahrungs- und Pharma-Industrie die Kontrolle übernommen haben. Durch eine konsequente Ernährung mit unerhitzten und naturbelassenen Lebensmitteln boykottieren sie nicht nur die Machenschaften dieser Industriezweige, sondern profitieren gesundheitlich in hohem Maße davon.

Was Rohkost so gesund macht

Chronische Krankheiten, die nicht angeboren oder durch Unfälle verursacht wurden, sind in der Regel Mangelerkrankungen. Obwohl wir heutzutage reichlich essen und oft mehr als nötig, leiden wir dennoch unter einem flächendeckenden Nährstoffmangel. Die meisten Nahrungsmittel sind lediglich Füllstoffe und keine Nährstoffspender. Für die Verstoffwechslung benötigen sie jedoch reichlich Vitalstoffe.
Glücklicherweise kann unser Körper kurze Notzeiten gut überbrücken und verfügt über Nährstoffdepots, die bei einer naturbelassenen Ernährung regelmäßig aufgefüllt werden. Leider sind diese bei den meisten Menschen in unserem Kulturkreis ebenfalls leer. Der Körper muss daher improvisieren und buchstäblich an seine Substanz gehen, indem er stets abwägen muss, wo er etwas weglassen oder wegnehmen kann, ohne existentiellen Schaden anzurichten und gleichzeitig lebensbedrohliche Zustände zu vermeiden.
Haarausfall, Karies, Hautpilze und -ausschläge sowie Allergien sind unschön, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich. Sie sind erste Anzeichen für einen Vitalstoffmangel. Werden sie lediglich medikamentös unterdrückt oder durch lokale Reparaturmaßnahmen unsichtbar gemacht und nicht ursächlich geheilt, werden die Vitalstoffmängel sich auch an tiefergreifenden Strukturen äußern, die das Leben weitaus mehr beeinträchtigen und auch gefährlich werden können.
Eine rohköstliche Ernährung führt zur Vermeidung von Vitalstoffräubern. In naturbelassenen und rohen Pflanzenteilen stecken alle Vitalstoffe in unterschiedlichen Mengen, die unser Stoffwechsel zum ordnungsgemäßen und gesunden Funktionieren braucht. Zu den Vitalstoffen gehören sämtliche Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essentielle Fett- und Aminosäuren und Enzyme sowie die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, die wichtige Funktionen haben und deren Erforschung noch in den Kinderschuhen steckt.
Genauso wichtig wie die Menge der Vitalstoffe ist auch deren Verhältnis. Frische naturbelassene Lebensmittel bringen die Vitalstoffe in genau der Kombination mit, wie sie der Organismus braucht, um genau diese Lebensmittel wieder zu verstoffwechseln. Im Idealfall bleiben sogar noch Reserven übrig, die in Depots wie dem Fettgewebe und der Leber gespeichert werden. Übrigens: auch Haare, Nägel, Zähne und Knochen sind in gewisser Weise Vitalstoff-Depots, weswegen diese oft als erstes erkranken bzw. spröde werden, wenn ein längerer Vitalstoffmangel besteht.
Leider sind jedoch viele kultivierte Obst- und Gemüsepflanzen heutzutage mehr auf Masse als auf Qualität gezüchtet. Besonders bei den Obstfrüchten schmecken wir oft nur noch Süße und immer weniger den Urgeschmack. Aber auch Radieschen, Gurken und Tomaten z.B. haben zu bestimmten Zeiten – wenn sie nämlich in Gewächshäusern unter künstlichem Licht und mit viel künstlichem Dünger auf einem künstlichen Substrat gezüchtet werden – kaum Geschmack. Der Geschmack verrät uns jedoch die Qualität und den Vitalstoffgehalt.

Frischkost im Alltag

Es ist wichtig, täglich abwechslungsreiche Rohkost in den Speiseplan zu integrieren. Allerdings ist es nicht notwendig, ein Rohkost-Fanatiker zu werden, um eine gesunde Lebensweise zu erreichen. Es gibt einige Regeln, die dazu beitragen können, gesund zu leben:

  • Der Frischkost-Anteil sollte mindestens ein Drittel der täglichen Gesamtnahrung ausmachen.
  • Davon sollten 2 Drittel Gemüse in Form von Salaten und maximal ein Drittel in Form von frischem Obst genossen werden.
  • Frischkost sollte stets als erstes gegessen werden, wenn sie in einer Mahlzeit mit erhitzter Kost kombiniert wird.
  • Da sich in den meisten Obst- und Gemüsesorten vorwiegend die wasserlöslichen Vitamine befinden, ist es nötig die fettlöslichen Vitamine in Form von (geriebenen) Nüssen, Ölsaaten, Kernen, kalt gepressten Ölen oder frischer Sahne als Salatzutaten oder in Rohkostgerichten zu sich zu nehmen.
  • Die Obst- und Gemüsesorten sollten sehr abwechslungsreich sein; beim Gemüse sollten im Laufe des Tages alle Teile, aus der eine Pflanze besteht – Wurzel/Knolle, Blätter, Früchte – verzehrt werden (z.B. Tomatensalat mit Zwiebeln und Kopfsalat).
  • Frische Kräuter sorgen nicht nur für einen würzigeren Geschmack, sondern auch für eine Extra-Portion Vitalstoffe. Diese benötigen wir, um Vitalstoffverluste durch Überzüchtungen und lange Transportwege auszugleichen.
  • Keimlinge und Sprossen (z.B. Kresse, Alfalfa-Sprossen) toppen deinen Salat und sind natürliche Nahrungsergänzungsmittel.
  • Schonend getrocknetes Obst und Gemüse zählt ebenfalls zur Rohkost. Trockenfrüchte sind die Naschereien der Vollwertkost.
  • Bei der Auswahl von frischem Obst und Gemüse solltest du frische regionale Ware bevorzugen.

Dein Körper profitiert am meisten von den Zutaten, die derzeit Saison und daher keine langen Transportwege hinter sich haben. Aber natürlich kannst du auch Ananas, Avocados, Kokosnüsse, Bananen und Süßkartoffeln als willkommene Abwechslung genießen. Sie liefern dir ebenfalls Kraft und Gesundheit.

Ist Rohkost für Babys geeignet?

Der Elefant kocht seinem Kälbchen das Gras nicht, und die Menschheit hätte nicht so lange überlebt, wenn Rohkost für Babys gefährlich wäre. Die allgemeine Empfehlung, dass Babys im ersten Lebensjahr keine Rohkost zu sich nehmen sollen, ist Quatsch. Neben dem hygienischen Aspekt wird hierfür als Begründung eine bessere Verdaulichkeit von gekochter (“aufgespaltener”) Nahrung angenommen. Rohkost enthält viele Enzyme, die wichtig für die Verdauung sind, und gekochte Nahrung enthält kaum noch Enzyme, weswegen diese schlussendlich schwerer zu verdauen ist und an die Reserven gehen muss. Beim Kochen wird die Nahrung zudem auch nicht aufgespalten, sondern denaturiert und damit schwerer verwertbar. Zudem sollte der kindliche Organismus ruhig mit allem ein wenig herausgefordert werden, denn er “lernt” im Baby- und Kleinkindalter für das ganze Leben.
Damit wären wir auch schon beim Hygiene-Argument. Sicher vernichtet das Erhitzen der Nahrung sämtliche Bakterien. Aber somit auch sämtliches Leben. Die Frage ist, warum sollten Bakterien vernichtet werden? Sie haben ganz sicher ihre Daseinsberechtigung. Auch am Umgang mit Bakterien und anderen Mikroorganismen sollte sich der kindliche Körper üben. Weiterhin siedeln sich auf rohem Obst und Gemüse gerne Milchsäurebakterien an, die die Darmflora stärken und wichtiges Vitamin B 12 produzieren.
Und was haben wir durch übertriebene Hygienemaßnahmen – auch durch die ständige prophylaktische Antibiotika-Gabe in medizinischen Einrichtungen – erreicht? Noch nie sind an multiresistenten Krankenhauskeimen so viele Menschen gestorben wie heute!

Aber zurück zum Thema:
Es ist wichtig, Babys langsam an feste Nahrung heranzuführen, aber sie werden von alleine das essen, was sie brauchen. Im Idealfall wird das Baby gestillt, bis es selbstständig essen kann. Die Auswahl an Nahrungsmitteln, die den Babys angeboten wird, beeinflusst auch ihre Neugierde darauf.
Wenn Obst oder Gemüse püriert wird, sollte auch hier mit kleinen Mengen begonnen werden.
Wird künstliche Flaschennahrung gefüttert, empfehle ich eine schnellere Einführung von vollwertiger Beikost mit einem hohen Rohkostanteil, denn Kunstnahrung ist ein Laborprodukt. Auch wenn die Hersteller es immer wieder behaupten: Muttermilch kann nicht nachgebaut werden! Nichts aus der Natur kann nachgebaut werden! Denke daran, dass noch längst nicht alles aus der Muttermilch erforscht ist!
Die künstliche Milch mag dein Baby zwar vor dem Verhungern in den ersten Lebensmonaten retten, sollte aber so schnell es geht durch naturbelassene Alternativen ersetzt werden, da sie deinem Baby Energie und Vitalstoffe raubt.

Auch Babys sollten Frischkost essen!

Frischkost als Heilnahrung

Bei vielen chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Asthma, Allergien, Hauterkrankungen, Bauchspeicheldrüsen- und Lebererkrankungen, Infektanfälligkeit, Übergewicht und Diabetes mellitus kann ein mehrwöchiger konsequenter Verzehr von Roh- oder Frischkost erstaunliche Ergebnisse bringen. Nicht nur werden die Organe mit Vitalstoffen versorgt, sondern auch die rohen Pflanzenfasern binden Schadstoffe und Gifte im Verdauungstrakt, die unter anderem auch von ungesunden Mikroorganismen produziert werden, was dem Organismus bei der Heilung hilft.
Die meisten Betroffenen fühlen sich bereits nach 6 Wochen so viel besser, dass sie neue Kraft und Hoffnung schöpfen und sich fortan bewusster ernähren möchten. Dieser Prozess kann durch (vorausgegangenes) Heilfasten mit einer konsequenten und täglichen Darmreinigung wirksam unterstützt werden.
Falls Heilfasten nicht in Frage kommt, empfehle ich dennoch eine mehrwöchige Ernährung ausschließlich mit Rohkost, bei der regelmäßige Darmspülungen (anfangs täglich, nach zehn Tagen wöchentlich) durchgeführt werden sollten.
Zusätzlich solltest du täglich ein Frischkorngericht zu dir nehmen, das reich an Faserstoffen und B-Vitaminen ist und somit eine zentrale Rolle für den Kohlenhydrat-Stoffwechsel spielt.
Nach dem Abklingen der Symptome solltest du dich mindestens weitere 4 Wochen rein rohköstlich ernähren und dann nur langsam den Anteil erhitzter Kost erhöhen. Deine gesamte Nahrung sollte ab sofort ohne die Vitalstoffräuber raffinierten Zucker, Auszugsmehle und raffinierte Fette auskommen!
Je nachdem, wie schwer und lange dich deine Krankheit geplagt hat, empfehle ich, den Rohkost-Anteil in deiner Ernährung für einige Jahre bei mindestens 50 % zu belassen.

Fazit

Eine Ernährung mit Roh- oder Frischkost ist – grobstofflich betrachtet – die gesündeste Form der Ernährung. Rohe Nahrung enthält weitestgehend alle Vitalstoffe, die der Organismus zum Verstoffwechseln dieser benötigt. Rohkost raubt dem Organismus nichts, sondern liefert im günstigsten Fall auch noch ein paar Reserven.
Es gibt kaum Gründe, die gegen eine Ernährung mit Frischkost für Babys sprechen. Im Gegenteil, sie ist besonders bekömmlich und gesund für Babys!
Zur Rohkost zählen nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Nüsse, Ölsaaten, Kerne und kalt gepresste Öle. Es ist wichtig, diese mit Obst und Gemüse zu kombinieren, um ausreichend fettlösliche Vitalstoffe aufzunehmen.
Da die meisten chronischen Krankheiten auf einen Mangel an Vitalstoffen und eine ungesunde Darmflora zurückzuführen sind, kann eine rein rohkostbasierte Ernährung über mehrere Wochen hinweg als Heilnahrung dienen. Darmspülungen und/oder Heilfasten können den Heilungsprozess begünstigen.

Alles Gute für deine Gesundheit!


Quellenangaben:
Dr. M. O. Bruker & I. Gutjahr “Biologischer Ratgeber für Mutter und Kind”
A. Fischer “Das große Rohkostbuch”
http://www.dierohkostlinge.de

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