Ein großes Problem, wenn man sich konsequent vollwertig und clean ernähren möchte, stellen oft Partys dar. Auch wenn es bei Partys vorwiegend um das Zusammensein lieber Menschen gehen sollte, nimmt das Essen doch immer einen sehr großen Raum ein.

Gastgeber, denen der Einfluss der Ernährung auf ihr körperliches Wohlbefinden (noch) nicht bekannt ist, neigen gerade bei größeren Feierlichkeiten dazu, billige Fertigprodukte auf den Tisch zu stellen bzw. beim Zubereiten von Speisen darauf zurück zu greifen.

Da ich auf Partys auch gerne etwas esse und nicht vor dem Buffet mit tropfendem Zahn stehen möchte, habe ich das Problem irgendwann so gelöst, dass ich freundlicherweise immer meine Hilfe insofern anbot, etwas Vegetarisches mitzubringen – ohne dabei eine Grundsatzdiskussion zum Thema Ernährung anzuzetteln. Vegetarismus ist ja zum Glück heutzutage nichts Exotisches mehr, und somit kann unerwähnt bleiben, dass man in Wirklichkeit auf bestimmte Zutaten im Essen verzichten möchte.
Die Gastgeber sind meistens sehr dankbar dafür.

Gerade für die kältere Jahreszeit bietet sich diese Suppe als vegetarische/vegane Alternative zu Chili con carne gut an.
Statt Rinderhack verwende ich einfach rote Linsen. Diese eignen sich hervorragend, da sie es vertragen leicht angebraten zu werden und somit ein etwas rauchiges (“fleischiges”) Aroma entwickeln. Außerdem benötigen sie nur eine kurze Garzeit.
Was die Inhaltsstoffe angeht, können sie sowohl mit dem Eisen- als auch mit dem Eiweißgehalt von Rinderhack sehr gut mithalten. Zusätzlich enthalten sie viel mehr Vitalstoffe als Fleisch und sind zudem noch preiswerter – jedenfalls, wenn man von Bio-Fleisch ausgeht.
Die warmen Gewürze Chili, Kreuzkümmel, Majoran, Kurkuma, Ingwer und Knoblauch sorgen dafür, dass diese Suppe auch bei Outdoor-Partys im späten Herbst oder zur Silvester-Party im Freien ordentlich durchwärmt.

 

 

Für ca. 12 Portionen brauchst du:

Chili con lentes

Genau genommen heißt dieses Gericht Chili con lentejas rojas

  • 500 g getrocknete Kidney-Bohnen
  • 2 l Wasser
  • 3 EL Bratöl
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 250 g getrocknete rote Linsen
  • ca. 10 g Ingwer, ungeschält
  • 2 geh. TL Kreuzkümmel (am besten ganz, notfalls fertig gemahlen)
  • 2 geh. TL Kurkuma
  • 1 geh. TL Paprika edelsüß
  • 1 getrocknete Chilischote oder 1/4 TL Chilipulver (Cayennepfeffer)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Orange
  • 6 Dosen à 400 g gestückelte Bio-Tomaten (ohne Zitronensäure und ohne Salz)
  • 2 TL Majoran
  • 2 TL naturbelassenes Salz
  • ca. 300 g TK-Bio-Mais (notfalls Bio-Mais aus dem Glas)
  • schwarzer Pfeffer
  • 2 EL Olivenöl
  • Crème fraîche nach Belieben

Zunächst musst du die Kidneybohnen über Nacht in reichlich Wasser (ca. 2 l) einweichen.
Koche sie am nächsten Tag im Einweichwasser bei geringer Hitze in ca. 40 min weich. Dabei kannst du den entstehenden weißen Schaum immer wieder abschöpfen. Schütte sie dann in ein großes Abtropfsieb und spüle sie kalt ab.

Schneide inzwischen die Zwiebeln und den Ingwer in kleine Stücke. Mahle Kreuzkümmel und die Chilischote in einem Mixer mit Mahlwerk fein, schäle den Knoblauch (falls du keine Knoblauchpresse hast, schneide ihn ihn in kleine Stücke) und stelle die anderen Gewürze bereit.
Presse die Orange aus.
Öffne die Dosen mit den Tomaten und die Packung Mais.

Gib 3 EL Bratöl in einen großen Topf und lass es nicht ganz so heiß werden. Bei meinem Herd geht die Einstellung von 1-10; ich wähle die 8.
Gib die Zwiebeln dazu und schwitze sie an, bis sie glasig sind.
Nun gib die getrockneten Linsen dazu und lasse sie eine Minute mitbraten.
Anschließend kommen die Gewürze Ingwer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Chili und Paprika dazu. Diese ebenfalls 1 Minute mitrösten, dann mit Orangensaft ablöschen und 1 Minute köcheln lassen.
Die Knoblauchstücke untermischen oder die geschälten Knoblauchzehen dazupressen und alles eine weitere Minute köcheln lassen.
Dosentomaten mit Saft, Majoran und Salz zufügen, alles aufkochen lassen und bei geringer Hitze ca. 10 min köcheln lassen. Dabei immer mal umrühren, damit die Linsen nicht ansetzen.
Pfeffer zufügen.

Zum Schluss (abgetropften) Mais und gekochte Bohnen zufügen, alles 1/2 Stunde durchziehen lassen und dann mit Salz abschmecken. Evtl. muss auch etwas Chilipulver ergänzt werden – je nach Geschmack.

Vor dem Servieren, wenn die Suppe von der Feuerstelle genommen wurde und nicht mehr erhitzt wird, kannst du noch 2 EL Olivenöl untermischen.
Alternativ oder zusätzlich kann die Suppe mit einem kleinen Klecks Crème fraîche serviert werden.

Als Beilage empfehle ich entweder Vollkornreis oder Vollkorn-Baguette-Brot, am besten aus dem Bio-Laden.

Anmerkungen zum Rezept

Vielleicht fragst du dich, warum ich zwar Tomaten aus der Dose verwende, die Bohnen jedoch selbst koche, obwohl es diese doch praktischerweise auch in Dosen gibt.
Zum einen finde ich es selbstverständlich praktisch bei Party-Vorbereitungen die eine oder andere Minute Zeit einzusparen, gerade, wenn es für die eigene Party ist, wo oft noch weitere Vorbereitungen – auch außerhalb der Küche – Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb verwende ich ausnahmsweise Dosen-Tomaten. Hinzu kommt, dass gerade in den kälteren Jahreszeiten die frischen Tomaten, die es zu kaufen gibt, gar kein Aroma haben, da sie aus Gewächshäusern mit künstlichem Licht stammen und einfach zu wenig Sonne bekommen. Dosen-Tomaten werden sonnengereift geerntet und eingekocht. Zudem entwickelt sich beim Kochen von Tomaten das zellschützende Lycopin, was in Verbindung mit Vitamin C auch vor Krebs schützen soll.

Beim Kochen von Bohnen sehe ich jedoch keinen großartigen Zeitfaktor, den man einsparen könnte, denn die Bohnen müssen weder enthäutet (das müsstest du mit frischen Tomaten tun), noch kleingeschnitten werden. Sie weichen von selbst ein und kochen auch alleine vor sich hin.
Da Bohnen viel Eiweiß enthalten, verändert sich die Struktur ihrer Inhaltsstoffe nachteilig, wenn sie gargekocht ewig im eigenen Saft stehen.
Außerdem sind sie oftmals viel zu weich, wenn sie aus der Dose kommen. Etwas Biss ergibt gleich ein ganz anderes Geschmackserlebnis.

Kreuzkümmel und Chili gibt es auch fertig gemahlen.Falls es irgendwie möglich ist, empfehle ich jedoch, die Gewürze immer erst kurz vor der Verwendung zu mahlen, denn nicht nur das Aroma entweicht, sondern auch weitere Vitalstoffe gehen verloren, die in der ganzen getrockneten Frucht oder dem ganzen Samen konserviert bleiben.

Dann hoffe ich, dass du die Suppe ausprobieren wirst und dass sie dir und allen anderen Party-Gästen schmecken wird!
Ãœber dein Feedback im Kommentarfeld unter diesem Beitrag freue ich mich sehr!

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